Erschöpft auf der Alm angekommen, ist nach einem deftigen Essen ein typischer Zirbenschnaps oder Zirbeler die perfekte Ergänzung. Ein Zirbeler gehört einfach zu jedem Besuch auf einer Alm dazu.
Der Zirbenschnaps ist ein traditionsreiches Getränk aus der Alpenregion, das nicht nur gut schmeckt, sondern auch als Heilmittel bekannt ist. Besonders in Österreich werden die Zapfen gerne zu Schnaps oder Likör weiterverarbeitet.
Der Zirbelkiefer oder die Zirbe wächst im Normalfall auf einer Höhe zwischen 1300 bis 2000, manchmal 3000 Meter. Diese Kiefernart kann bis zu 25m hoch und ganze 1000 Jahre alt werden. Die kostbaren Zirbenzapfen, die zur Herstellung des Zirbelers benötigt werden, sind nur alle sechs bis zehn Jahre reif und fallen danach von selbst vom Baum.
Bestenfalls werden die Zirbenzapfen von Ende Juli bis Ende August gepflückt, weil sie danach ihre typische rote Farbe verlieren. Beim Pflücken ist allerdings Vorsicht geboten! Die Zirbe ist eine teilweise geschützte Pflanze. Während es in Oberösterreich und Kärnten verboten ist, Zirbenzapfen zu entfernen, gilt das in Tirol nicht. Allerdings sollte man für den Eigenkonsum eine Anzahl von 3 bis 5 Zapfen pro Person und Tag nicht überschreiten. Prinzipiell ist es ratsam, den etwaigen Eigentümer der Zirbe um Erlaubnis zu fragen. Wenn man nämlich beim illegalen Ernten von Zirbenzapfen erwischt wird, drohen Strafen von mehreren 100 bis 1000 Euro. Alternativ kann man die Zapfen auch bei gewissen landwirtschaftlichen Betrieben erwerben.
Zutaten
• 0,75 Liter Kornbrand oder Wodka
• 3 EL weißer Kandiszucker
• 3 Zirbenzapfen
Zubereitung
1. Die frischen Zirbenzapfen werden zuerst mit einem scharfen Messer in Zentimeter dicke Scheiben geschnitten. TIPP: Schneidet auch den Strunk heraus, sonst wird der Zirbenschnaps zu bitter.
2. Die Zapfenscheiben wandern nun in große Einweggläser und werden mit Korn oder Wodka übergossen. Daraufhin müsst ihr weißen Kandis dazugeben, dadurch kommt die rote Farbe am besten heraus.
3. An einem hellen Standort oder in der Sonne bis zu sechs Wochen stehen lassen. Ihr könnt schon nach kurzer Zeit beobachten, wie die Zapfen ihre Farbe abgeben und sich der Schnaps rötlich verfärbt.
4. Wenn der Zirbenschnaps eine himbeerrote Farbe erlangt hat, die Zapfen mithilfe eines Baumwolltuchs oder Kaffeefilters abseihen.
5. Den leckeren Zirbenschnaps in Flaschen abfüllen und dunkel lagern.
In den jungen Zapfen der Zirbe steckt eine wunderbare Medizin: Ihr roter Farbstoff stärkt das Immunsystem, und das Harz hilft gegen Entzündungen. Der beliebte Ansatzschnaps ist also zurecht ein uraltes Heilmittel aus den Alpen.