Wiederbegehung des Bocksteigs im Raurisertal

Die Raurisker sind ein Traditionsverein Kultur-Interessierter Rauriser. Ziel des Vereins ist es, die Geschichte des Raurisertals, des Goldbergbaus und des Saumhandels wieder aufleben zu lassen. Die Raurisker unter Obmann Christian Silbergasser zeigen vor, wie sich die Bergwerksknappen zur Zeit des Goldbergbaus kleideten und wie sie Waren und Werkzeug transportierten. Der Name „Raurisker“ setzt sich aus Rauris und Isker zusammen. Isker waren die früheren Fuhrleute und Handwerker. Die Vereinsmitglieder sammeln alte Gerätschaften, restaurieren diese und begeistern bei erfolgreichen Veranstaltungen wie etwa den Rauriser Bauernherbst Festen.

Die Verwendung von Ziegen als Lasttiere in der Zeit des Rauriser Goldbergbaus zwischen dem 13. Und 15. Jahrhundert manifestiert sich auch im Rauriser Wappen, das einen steigenden Ziegenbock und gekreuzte Hämmer auf Goldgrund zeigt. Damals hatte Rauris ca. 5000 Einwohner. Der Traum vom Reichtum durch Silber und Gold erfüllte sich natürlich nur für einige Wenige

Leader Projekt

Die Begehung des Rauriser Bocksteigs ist nur eine von vielen Aktivitäten, die der Verein Raurisker als Träger eines von Leader geförderten Projektes zurzeit unternimmt. Die Geschichte der Tauernscheckenzucht und insbesondere der Mythos, der die Tauernschecken umgibt, sollen in einer mobilen „Ausstellungskiste“ dokumentiert und für spätere Generationen bewahrt werden.

Obmann Christian Silbergasser: „Wir wollen dieses Wissen rund um die Besonderheiten dieser gefährdeten Gebirgsziegenrasse vor allem an die Jugend vermitteln. Dies wird in Form einer transportablen und künstlerisch gestalteten Wanderausstellung umgesetzt. Film- und Tondokumente, Fotos, erklärende Texte, Grafiken sowie eine jugendgerechte Wissensvermittlung in spielerischer Form werden Bestandteile sein. Das Projekt, an dem auch der Nationalpark Hohe Tauern Interesse zeigt, läuft mittlerweile seit einigen Monaten und soll 2023 der Öffentlichkeit präsentiert werden. Unser Verein hat sich bereit erklärt, die Projektträgerschaft zu übernehmen. Projektleiter ist DI Adalbert Böker, ein langjähriger Tauernscheckenzüchter aus Ottensheim. Weitere Projektteammitglieder sind Johann Wallner aus Rauris und Mag. Michael Fazokas, der auch Autor des Standardwerks „Mythos Tauernschecken“ ist.

„Unser Verein Raurisker arbeitet am Leader-Projekt ´Mythos Tauernschecken´ zur Überlieferung der Geschichte dieser besonderen Gebirgsziegenrasse“ – Christian Silbergasser, Obmann

Um den Zug der Knappen und ihrer Lasttiere durch Film- und Fotoaufnahmen zu dokumentieren haben wir symbolisch ein Teil des Bocksteigs in Kolm Saigurn mit Tauernschecken-Böcken begangen.

Der Bocksteig führte von Grieswies, also kurz vor Ende des Talschlusses des Hüttwinkltales auf der rechten Seite über die Feuchtwiesen bis in felsiges Gelände des Ritterkars. Am Ende erreicht er die Schürfstellen im Gebiet des Ritterkopfes.

Es ist ein schmaler, extrem ausgesetzter und von Steinschlag und Lawinen bedrohter Steig, dessen Begehung heute unmöglich wäre. Auf diesem gefährlichen Steig zogen die Knappen mit den mit Brennholz und Proviant bepackten Ziegenböcken zu den Schürfgebieten.“

Die Darsteller – in originaler Kleidung – waren Christian Silbergasser und Ambros Grabmayer vom Verein Raurisker sowie Toni Aschaber aus Eschenau und Johann Wallner aus Rauris, beides bekannte und langjährige Tauernschecken-Züchter. Mit den Böcken Amigo, Pit, Amethyst und Peso. Im Hintergrund der Sonnblick.

Fotos: Klaus Bauer, Saalfelden

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