Allgemein Was passiert, wenn Almen aufgelassen werden …
Was passiert, wenn Almen aufgelassen werden …
… das kann man sich an vielen Orten und Gebirgstälern, ja anhand ganzer Regionen im Alpenraum vor Augen führen. So auch im Trentino, wo unser Almfuchs bei einem Kurzurlaub unterwegs war. Wie im Lehrbuch zeigt eine Wanderung auf eine aufgelassene „Malga“ (italienisch für Alm), was wir alles mit unseren Almen verlieren. Die „Wanderbarkeit“, die Attraktivität einer ganzen Talschaft, geht verloren. Mit diesem Verlust ist der überall voranschreitenden Landflucht Tür und Tor geöffnet.
Unterwegs in einem Seitental des Val di Cembra. Ausgangspunkt ist das Bergsteigerdorf Brusago. Unser Ziel: der herrliche Aussichtsberg Monte Croce. Der Anstieg erfolgt über ehemalige Malghe, sprich aufgelassene Almen.
Der ausgewiesene Wanderweg Richtung der Malga Sprugio erweist sich recht bald als regelrechter Spießrutenlauf: über weite Strecken mit Dornengestrüpp, Brennnesseln, Grünerlen und Co präsentiert er sich. Meine Beine stecken in kurzen Hosen und sind längst zerkratzt und feuerrot von den Brennnesseln. Wir hätten eine Machete mitnehmen sollen, aber das konnten wir schließlich nicht ahnen. So etwas gibt es bei uns im Wanderparadies Österreich nicht.
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Und warum ist das so? Weil wir eine geschlossene Almwirtschaft haben. Weil überall, wo wir uns Richtung Gipfel aufmachen, uns daran erfreuen können, dass unsere Almwirtschaft uns die Wege und Pfade freihält. Weil Menschenhand und Tiermaul seit Jahrhunderten verhindern, dass sich lästiges Gestrüpp und Buschwerk jene Gebiete zurückerobern, die einst dem geschlossenen Wald abgewonnen wurde.
Was für ein Verlust, denke ich mir. Wie unattraktiv. Kein Wunder, dass wir an diesem prächtigen Wandertag mutterseelenallein unterwegs sind. Das ist hier nicht anziehend. Zumal die einstige Alpenvereinshütte weiter oben nach einem Brand kein Zwischenziel mehr bietet. Ich denke mir, die könnte man schon wiederaufbauen, aber ohne Almen unterhalb würde das wenig Sinn machen.
Denkt mal darüber nach, was das umgelegt auf Österreichs Bergwelt für uns Bergsportbegeisterte und unsere wanderlustigen Gäste bedeuten würde. Nicht auszudenken! Das können wir uns einfach nicht leisten!
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