Von Vorarlberg bis Niederösterreich: Unser Almfuchs hat den ganzen Sommer über Almen in ganz Österreich besucht. Er hat all jene befragt, die von und mit der Alm leben. Eines ist dabei deutlich geworden: Unsere mit viel Herzblut bewirtschafteten Almen sind für viele und vieles im Land wichtig, auch für alle im Tal.
Video-Umfrage
Wozu unsere Almen gut sind, erklären die Almwirte und Wirtinnen, Sennerinnen, Hirten und Hirtinnen am besten gleich selbst. Wir haben auf den Almen nachg’fragt!
Almen bringen viele Vorteile
Der Almsommer in Österreich hat es gezeigt: Unsere Almen und Alpen sind besondere Orte, zum Leben und Arbeiten, Durchatmen und Erholen, Sporteln und Genießen. Ihre Vielseitigkeit bringt viele Vorteile für Mensch und Tier, Natur und Kultur, Wirtschaft und Freizeit.
„Biodiversität ist auf den Almen enorm“
Unsere Almen schaffen wichtige Lebensräume für Tiere und selten gewordene Pflanzen. Die Artenvielfalt ist hier heroben enorm. Damit wird die Biodiversität im sensiblen Alpenraum bewahrt. „Viele Arten, die früher auch im Tiefland zu finden waren, kommen heute nur noch in diesen Almgebieten der höheren Lagen vor. Das liegt einerseits am Klimawandel – unten wird es ihnen zu warm –, andererseits auch daran, dass Landschaften in tieferen Lagen durch intensive Bewirtschaftung zerstört wurden; dadurch sind zahlreiche Vorkommen im Flachland erloschen. Diese Tatsache macht die Almen noch wertvoller.“ Das betont der Salzburger Zoologe Jan Christian Habel von der Paris-Lodron-Universität. Auch Susanne Aigner, Geographin, Biologin, Mitglied des Biodiversitätsrates Österreich, bestätigt im Video-Interview die große Biodiversität rund um unsere Almen.
„Intakte Almlandschaft ist Grundlage für alpinen Tourismus“
Die Almflächen werden vom Vieh sowie von Almbauern und Almbäuerinnen gepflegt. Das bewahrt die seit Jahrhunderten gewachsene Almwirtschaft Österreichs, die ein einzigartiges Kulturgut darstellt.
Außerdem werden durch Beweidung und Bestoßung mit Weidevieh Hänge im Alpenraum offen gehalten. Damit ergeben sich auch zahlreiche Freizeit- und Erholungsplätze für Einheimische und Touristen. Das zeigt sich im Sommer wie im Winter. Der heimische Tourismussektor und viele andere Wirtschaftsbereiche werden dadurch gestärkt. „Eine intakte Almlandschaft und -bewirtschaftung ist Grundlage für diesen alpinen Tourismus im Sommer und im Winter“, erklärt Tourismusforscherin Theresa Mitterer-Leitner vom Management Center Innsbruck. In Zukunft könnten die Almen für den Tourismus eine noch größere Rolle spielen.
Beweidete Almen schützen vor Naturgefahren
Durch die Bewirtschaftung der Almen werden die alpinen Flächen gepflegt, die ohne Zutun verwildern würden. Das bewahrt diese einzigartige, jahrtausendalte Kulturlandschaft. Durch angepasste Weidewirtschaft werden die Almflächen zukunfts- und klimafit. Damit können sie Naturkatastrophen vorbeugen. Denn die gepflegten Almweiden und der damit verbundene kurze Graswuchs können Lawinen, Muren, Wassermassen verhindern.
Unsere Almen nützen uns, unseren Bedürfnissen und unserer Umwelt – und das nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. Sie helfen beim Leben am Berg und im Tal. All jenen, die im Almsommer unermüdlich und mit viel Leidenschaft ihre Almen und Alpen bewirtschaftet haben, können wir nicht genug danken.
Spannende Beiträge rund um Almbewirtschaftung und Almpflege
- Auf der Bräualm in Mittersill wird gemeinsam angepackt | Salzburg
- Weidetiere erleben gesunde Kur auf unseren Almen
- Vorteilhafte Vielfalt auf gemischten Almen
- Almauftrieb nach vorne verlegen
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- Beweidung und Artenvielfalt sind keine Gegensätze
- Putzeinsatz auf der Alm, um Weiden freizuhalten
- Grundbegriffe der Almwirtschaft
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- Hubert Ögg ist seit seiner Kindheit mit der Alm verbunden
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- Patrick Schlatter aus Fließ erzählt im Video von seinem Almsommer auf der Alpe Zanders (Fließer Alm) im Tiroler Oberland