Manuel Klimmer ist seit Kurzem in der neu besetzten Stelle als Almwirtschaftsberater in der LK Tirol tätig. Gerade einmal 22 Jahre alt, führt er einen Aufzuchtbetrieb für Jungrinder. Er hat auch schon drei Almsommer auf dem Buckel und das Almfieber hat ihn gepackt. Unser Almfuchs hat Manuel auf einer der Almen im hinteren Spertental bei Kirchberg im Tiroler Unterland, welche die Landwirtschaftliche Landeslehranstalt (LLA) St. Johann i. T. – Weitau, betreut, zum Gespräch getroffen.
Jung, hemdsärmelig, für einen Oberländer erstaunlich zugänglich, denke ich mir als ich Manuel zum ersten Mal begegne. Das war vor ein paar Monaten bei einer Veranstaltung in der LLA Rotholz. Manuel ist da auf mich zugekommen und ich dachte sofort, so jung und voller Tatendrang und offenbar vom Almfieber gepackt Beim spektakulären Almauftrieb der Tiroler Noriker-Zuchthengste auf der Stallbachkaralm im hintersten Spertental steht er mir Rede und Antwort.
Jugend für Almen begeistern
Jung, wie er ist, liegt für mich das Gesprächsthema auf der Hand: Wie gewinnen wir die Jugend, Menschen seiner Generation, für unsere Almen? Im Wissen nämlich, dass damit eines der dringendsten Probleme auf unseren Almen angesprochen ist: der eklatante Mangel an qualifiziertem und engagiertem Personal. Hör dir an, was Manuel dazu einfällt und was er unter dem so genannten „Magischen Dreieck“ der Landwirtschaft versteht. Darum und, wie unsere Almen zukunfts- und klimafit gemacht werden können, dreht sich seine Beratung direkt vor Ort.
„Es ist wichtig, dass wir junge Leute für die Almen begeistern. Wir müssen unsere Almen modern halten und mit dem Wandel der Zeit gehen“, betont Manuel im Gespräch. Dabei halten die Almen jeden Sommer auf‘s Neue wunderschöne und herausfordernde Momente bereit. „Du bist jeden Tag draußen in der Natur, bei den Viechern. Wenn du Wind und Wetter ausgesetzt bist, gibt es schwierige, harte Zeiten. Aber die schöne Zeit auf der Alm überwiegt“, erzählt er im Video.
Frische Ideen und Frauen gefragt
Unsere Almen müssen sich verjüngen im wahrsten Sinne des Wortes. Nur die Jugend kann letztlich die Geschicke der Alm in die Hand nehmen. Neue Ideen werden notwendig sein. Dass die nicht immer ganz widerstandslos auf altehrwürdige Strukturen und Köpfe stoßen, davon weiß Manuel schon nach kurzer Zeit im Amt ein Liedchen zu singen. Jünger, gerne auch weiblicher, darin sind wir uns einig, wäre wünschenswert für die Zukunft unserer Almen.
Dass und wie Frauen an sich immer schon unsere Almen mit ihrer starken Persönlichkeit geprägt haben, davon kannst du dich auf unserer Webseite überzeugen, wo wir einige dieser Sennerinnen und Hirtinnen vorstellen.
Starke Frauen geben einen Einblick in das Almleben
- Starke Frauen auf der Watschiger Alm für den Gailtaler Käse GU | Kärnten
- Auf der Alpe Garnera wird die Tradition vom Sura Kees fortgeschrieben | Vorarlberg
- Petra Gsenger: Besucher-Ansturm auf unseren Almen: Fluch oder Segen | Salzburg
- Hengsterin Laura Pfannhauser beim Auftrieb der Noriker Zuchthengste
- Silvia Krieglsteiner: Zufrieden sein und nicht die Arbeit sehen
- Helga Hager: Frauen sind empathischer mit Mensch und Tier
- Erna Wimmer: Viel Arbeit und wenig hoagascht
Weitere Videos und Almbesuche von unserem Almfuchs
- Besucher-Ansturm auf unseren Almen: Fluch oder Segen
- Vom Klang der Stille auf der Alm: Bernhard Hanak ist der Halter auf der Himmelalm | Niederösterreich
- Dr. Georg Lexer: Unsere Almen sind die Gesundheitslandschaft der Zukunft
- Kabarettist und Schauspieler Herbert Steinböck und seine Liebe zur Alm | Niederösterreich
- Werner Koroschitz über seinen dreißigsten Almsommer im Kärntner Mölltal
- Unsere Almtiere sind die Pistenraupen des Sommers
- Almauftrieb der Tiroler Noriker Zuchthengste in Kirchberg
- Thomas Strubreiter ist der moderne Noah von der Archealm in Salzburg
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- Beim Almauftrieb auf die Bürglalm springen die Rinder vor Freude
- Dreistufenlandwirtschaft: Wenn die Kuh der Vegetation nachzieht