Rund um unsere Almen und Alpen tummeln sich zu jeder Jahreszeit Wanderer und Wanderinnen, Gäste und Einheimische, Sportlerinnen und Sportler. Sie alle – und damit auch der Tourismus und die Wirtschaft im Land – profitieren von der Pflege, Bewirtschaftung und Beweidung der Almflächen. In vielen Regionen Österreichs ist der alpine Tourismus erst dadurch möglich geworden.
Der österreichische Tourismus ist historisch teilweise aus den urigen Beherbergungsformen auf den einstigen Bergbauernhöfen und den früheren Alm- und Jagdsteigen, die den Bau von Berghütten erst ermöglicht haben, gewachsen. Außerdem wären viele Skiabfahrten ohne beweidete Flächen am Berg und dem grasenden Vieh im Sommer erst gar nicht möglich. Über die Bedeutung der Almwirtschaft für den Tourismus forscht Theresa Mitterer-Leitner am Management Center Innsbruck. In Zukunft könnten die Almen für den Tourismus eine noch größere Rolle spielen, sagt sie im Video im Gespräch mit unserem Almfuchs vom Frühjahr 2022.
Almraum ist stark gefragt
Die Nachfrage nach dem Almraum steigt auf touristischer und freizeitwirtschaftlicher Seite, aber die landwirtschaftliche Nutzung geht zurück, erklärt Mitterer-Leitner im Interview. Das habe weitreichende Folgen, nicht nur wirtschaftliche für Landwirtschaft, Tourismus und Sport, sondern auch ökologische für Biodiversität, Artenvielfalt und Schutz vor Naturgefahren. Dabei ist eine intakte Almlandschaft und -bewirtschaftung „Grundlage für diesen alpinen Tourismus im Sommer und im Winter in Tirol“, betont die Tourismusforscherin.
Almen sind besondere Orte. Diese halboffenen, sehr diversen Landschaften mit Weiden, Wiesen und vielen verschiedenen Pflanzen und Tieren sowie Wegen, aber auch Wäldern und Berggebieten werden von Touristinnen und Touristen als „extrem attraktiv“ wahrgenommen, erklärt Mitterer-Leitner. Aus touristischer Sicht sind die Almen sommers wie winters von großer Bedeutung, wie auch für die Artenvielfalt und den Kulturreichtum des Landes, wofür viele Gäste ebenfalls anreisen.
Die Alm ist das Idealbild der Gäste
Die durch die Almen erhaltene Kulturlandschaft am Berg entspricht dem Idealbild des Gastes, verweist Theresa Mitterer-Leitner auf die Bedeutung beweideter Flächen. In den vergangenen Jahren ist die Almwirtschaft allerdings zurückgegangen, weniger Tiere werden hinaufgetrieben, mehr Almen aufgelassen. Die Almlandschaft wird von Touristinnen und Touristen sowie Einheimischen oft als selbstverständlich angesehen, gibt die Innsbrucker Tourismusforscherin zu bedenken. Dabei stecken viel Arbeit und Aufopferung hinter der Bewirtschaftung unserer Almen und Alpen.
Sicher und schonend auf unseren Almen unterwegs sein: Mit diesen Tipps gelingt es
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