Eines vorweg: ein Arbeitstag auf einer Alm in Österreich ist nie gleich. Viele Aufgaben wechseln sich mit mindestens ebenso vielen Herausforderungen, aber auch Glücksmomenten ab. Außerdem gestalten sich die Einsätze unterschiedlich, je nach dem auf welcher Alm man arbeitet. Auf Alpen mit Galtvieh entfällt zum Beispiel die Milchverarbeitung. Auf Sennalmen wird hingegen zwei Mal täglich gemolken und die Milch zu Käse verarbeitet. Eines ist dann aber doch überall gleich: Der Tag auf einer Alp beginnt früh und endet meist spät.
Arbeit von morgens bis abends
Weidetiere kommen zum Sonnenaufgang aus dem Stall auf die Almwiesen. Die Milchkühe wollen früh morgens gemolken werden. Anschließend werden sie auf die Almweiden getrieben. Zurück in der Almhütte beginnt nach einem kurzen Frühstück auf den wenigen noch verbliebenen 560 Sennalmen in Österreich (7 Prozent von insgesamt 8000 Almen) die Milchverarbeitung und Käseproduktion, während auf anderen Almen das Essen und die Jause für ankommende Gäste vorbereitet wird.
Nach der Arbeit ist auf der Alm ganz oft vor der Arbeit
Nach den Vorbereitungen beginnt die Gästebewirtung. Wer nicht am Ausschank beteiligt ist, der kümmert sich um das Weidevieh, kontrolliert die Gesundheit der Tiere ebenso wie deren Anzahl. Ist eines abhängig, heißt es mitunter stundenlang im Gelände suchen. Außerdem wollen die Weideflächen samt Zäunen, Gatter und Wegen sowie Wasserleitungen, Brunnen und Wassertrögen in Schuss gehalten werden.
Nach einer kurzen Rast am Nachmittag geht es für Hirtinnen und Hirten wieder zum Weidevieh auf die Almflächen, für Melker und Senner in den Stall, um Melkmaschinen zu reinigen und vorzubereiten, ehe die Milchkühe zurückgetrieben werden, wenn sie nicht schon vor dem Stall auf das Melken warten. Gegen 19 bis 21 Uhr ist dann meist Feierabend. Nicht jedoch für jene Almwirtinnen und Almwirte, welche Gäste bewirten, Essen vorbereiten und Küchen reinigen.
Video-Umfragen aus österreichischen Almgebieten
Unser Almfuchs hat den ganzen Sommer über Almen in ganz Österreich besucht, von Vorarlberg bis Niederösterreich. Er hat all jene befragt, die von und mit der Alm leben. In der neuen Video-Rubrik „nachg’fragt“ lassen wir sie alle zu Wort kommen.
- Tirols Almberater: Manuel Klimmer ist auf den Almen unterwegs
- Über Touristen und Besucher: Sennerin Petra Gsenger von der Rettenegghütte | Salzburg
- Vom Klang der Stille auf der Alm: Bernhard Hanak ist der Halter auf der Himmelalm | Niederösterreich
- Werner Koroschitz über seinen dreißigsten Almsommer im Kärntner Mölltal
- Thomas Strubreiter ist der moderne Noah von der Archealm | Salzburg
- Hubert Ögg ist seit seiner Kindheit mit der Alm verbunden
- Alois Marth war nach 43 Alpsommer zum ersten Mal als Schafhirte auf der Alm
- Patrick Schlatter aus Fließ erzählt im Video von seinem Almsommer auf der Alpe Zanders (Fließer Alm) im Tiroler Oberland
- die jungen Steirer Daniela Stocker und Meinhard Moosbrugger von der Lammersdorfer Alm in den Kärntner Nockbergen erzählen
- Ehepaar Göschl von der Tangernerhütte in den Kärntner Nockbergen berichten vom Almleben
- Mathias Hölzl aus dem Salzburger Pinzgau kann sich ein Leben ohne Alm nicht vorstellen
- Erna Wimmer von der Bachalm im Stubachtal im Oberpinzgau (Salzburg) kann sich nichts Schöneres als Sennerin vorstellen