Es kreucht und fleucht auf unseren Almen. Insekten schwirren, Vögel zwitschern, Spinnen weben ihre Netze, Blumen strecken sich in die Höhe. Dazwischen nimmt sich das Almvieh das saftige Grün vor. Unsere Almen sind besonders reich an verschiedenen Pflanzen, Kräutern, Blumen, Tieren und Kleinstlebenwesen. Die Biodiversität ist hier heroben enorm. Das bestätigen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Unser Almfuchs hat Dr. Susanne Aigner, Geographin, Biologin, Mitglied des Biodiversitätsrates Österreich in Kärnten zum Gespräch getroffen.
„Almen können eine enorme Vielfalt an Pflanzen und Tieren beherbergen. Die Biodiversität ist auf den Almen hoch“, erklärt Susanne Aigner im Videointerview mit unserem Almfuchs. „Eine Almweide mit ein paar Steinen, Zwergsträuchern und Bäumen hat schnell 100 verschiedene Pflanzenarten. Dementsprechend explodiert dort auch die Anzahl an Tierarten, vor allem Insekten und Spinnentiere.“
Es ist kein Zufall, dass sich viele seltene Pflanzen und Tiere auf unsere Almen gerettet haben. Im Tal ist es ihnen durch die intensive Landnutzung und mit dem Klimawandel zu eng, zu warm geworden. In den alpinen Almgebieten Österreichs finden sie eine Heimat. Dabei sind es die bewirtschafteten Almen, die mit ihren unterschiedlichen Weidetieren und Landschaften, vielfältigen Lebensraum bieten.
„Ohne Weidetiere gibt es keine Alm, das muss vielmehr in die Öffentlichkeit rücken“, betont die Biologin, die Mitglied im Österreichischen Biodiversitätsrat und als Ökologie-Beraterin viel auf österreichischen Almen unterwegs ist. In unserem Video erklärt sie, warum die Bewirtschaftung der Almen so eine große Bedeutung hat.
Die Mischung macht’s. Dieser Spruch kann speziell für unsere Almen gelten. Denn die verschiedenen Almflächen können viele verschiedene Pflanzen und Tiere beherbergen. Auch die unterschiedlichen Weidetiere,Kühe, Schafe, Ziegen und Pferde haben viele Vorteile für die Almlandschaft. Sie kommen mit unterschiedlichem Gelände zurecht, pflegen jeweils andere Flächen und suchen sich die für sie passenden Gräser und Pflanzen zum Fressen. Das kommt der Erhaltung der Kulturlandschaft zugute. Stark wuchernde Arten, die andere, sensible, seltene Pflanzen verdrängen würden, werden so in Schach gehalten und die hohe Biodiversität auf den Almen erhalten.
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