Die Schaumbergalm liegt auf 1.180 Metern Seehöhe am Nordrand des Größtenberges (1.724m) im Hengstpassgebiet zur Gänze im oberösterreichischen Nationalpark Kalkalpen. Seit der 2023 bewirtschaftet Michaela Hollnbuchner die wunderschön gelegene Alm, welche der Agrargemeinschaft Schaumbergalm in Großraming gehört, und verwöhnt ihre Gäste mit selbstgemachten Produkten aus der Milch ihrer Kühe und Ziegen. Unser Almfuchs hat Michaela besucht. Für sie ist es „eine der schönsten Almen Oberösterreichs“.
Selbstgemachter Topfenstrudel ist berühmt
Wer hier heraufkommt, der hat sich die herrliche Aussicht und die kulinarischen Höhepunkte wie Michaelas selbstgemachten Topfenstrudel verdient. Nur mit dem Rad oder zu Fuß erreichbar, erfüllt die Schaumbergalm ein zentrales Nachhaltigkeitskriterium. Damit hält sich die Alm gleichzeitig den Besucheransturm vom Leib, unter dem nicht wenige Almhalter deren Almen mit dem PKW erreichbar sind stöhnen, wie ich es immer öfter zu hören bekomme.
Ohne Ausschank keine Bewirtschaftung – und umgekehrt
Selbstverständlich ist Michaela auf eine gewisse Gäste-Frequenz ökonomisch angewiesen. Ohne die Einnahmen aus dem Ausschank, den sie konzessioniert betreibt, käme eine Bewirtschaftung der Alm gar nicht erst in Frage. Entsprechend attraktiv gestaltet Michaela ihr Speisenangebot Kaspressknödel und Frittatensuppe dürfen da ebenso wenig fehlen wie selbstgebackenes Brot mit per Hand hergestellten Käseprodukten, Speck und Bratl sowie Mehlspeisen.
Zusammen mit Moritz, dem Sohn ihres Lebensgefährten, der ihr überall zur Hand geht, wo er gerade gebraucht wird, kümmert sich Michaela mit großer Herzlichkeit um das Wohl ihrer Gäste ebenso wie das der ihr anvertrauten Tiere.
Zu den rund 80 Stück Galtvieh, die deren Besitzer aus Großraming auf die Alm schicken, weiden noch zwei Pinzgauer Kühe, zwei Milchziegen und ein Esel, die Michaela selbst auf die Alm mitgenommen hat. Ihre Kühe und ihre Ziegen melkt Moritz Tag für Tag. Michaela macht daraus Frischkäse- und Topfenvariationen sowie einen Schnittkäse. Joghurt und Molke-Drinks ergänzen die Almmilch-Produktpalette. Die meiste Molke ist aber den beiden Almschweinen der Rasse Duroc vorbehalten. Eine Handvoll Sulmtaler Hühner ergänzen das Potpourri an seltenen Nutztierrassen und liefern die Eier für Michaelas Mehlspeisen.
Die bunte Schar an Tieren ist Michaela ein besonderes Anliegen. „Das war mir ganz wichtig. Die vielen Tiere gehören zum Almbild dazu“, betont sie. „Ziegen fressen etwas ganz Anderes als wie Kühe. Sie fressen die ,Woad‘ zusammen – und eine gute Milch geben sie auch.“ Zwei Katzen haben hier heroben ebenfalls ihren Almsommer genossen. „Dann haben wir noch den Willi, das ist unser Almesel. Der hat eine besondere Aufgabe, weil er ein wenig die Disteln frisst und auch die Weide zusammen putzt. Seit der Willi da ist, haben wir rund um die Schaumberg Alm nicht mehr Rasen gemäht.“ Die Tiervielfalt hat viele positive Seiten. Auch ihre Gäste, groß wie klein, erfreuen sich daran.
Gäste schätzen Ruhe auf der Alm
Die lieben auch die Ruhe hier heroben. „Die Weite, diese Stille, die Tiere und das schöne Almleben heroben, das ist für sie spürbar“, sagt Michaela. Stress komme ihr nicht auf die Alm. Manchmal lieben Michaela und Moritz die Ruhe auch ganz ohne Gäste, weswegen Montag und Dienstag die Alm für Besucher geschlossen bleibt.
Eine Almsaison sei kräftezehrend und der Besucherandrang an einem schönen Wochenende könne arbeitsmäßig schon mal an die Substanz gehen. Zwei Ruhetage pro Woche beugen deshalb einer Überlastung vor. Typisch für einen sanften Tourismus, denke ich mir, wie er zur Alm und zum Nationalpark am besten zu passen scheint.
Feichtaualm ebenfalls im Nationalpark Kalkalpen
Die Schaumbergalm ist übrigens nicht die einzige Alm im Nationalpark Kalkalpen. Nur ein paar Steinwürfe plus Katzensprünge entfernt liegt die Feichtaualm, nicht weniger pittoresk zu Füßen des Hohen Nock, des höchsten Gipfels im Nationalpark. Ich hatte Mitte Juli d.J. die Gelegenheit diese Alm im Rahmen eines Bergwaldprojekts des Alpenvereins zu besuchen und einen Video-Beitrag darüber zu gestalten. Auch ein Portrait der Alm und ihrer beiden „guten Seelen“ Rosa und Gerhard Rettenbacher findest du hier auf unserem Portal.
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