Der Sommer ist da, die Temperaturen steigen und Einheimische sowie Gäste zieht es in die wunderschöne Bergwelt Österreichs. Doch am Berg lauern auch etliche Gefahren, denen man durch ausreichende Planung, Vorsorge und Achtsamkeit entgegenwirken kann. Ein häufiges Problem ist die Überschätzung der eigenen Verfassung in Kombination mit mangelhafter Ausrüstung. Dabei riskiert man nicht nur das eigene Leben, sondern bringt unter Umständen auch andere Wanderer in Gefahr.
Diese 5 Tipps sorgen für mehr Sicherheit am Berg:
1. Körperliche Fitness
Das Wandern am Berg – besonders bei sommerlichen Temperaturen – wird oft unterschätzt. Eine körperliche Grundfitness sollte allerdings Voraussetzung sein, um Wandertouren anzutreten. Besonders bei Männern ab 40 Jahren ist Vorsicht geboten, sie haben vermehrt mit Herzkreislauf-Problemen zu kämpfen. Touren sollten prinzipiell so ausgewählt werden, dass sie mühelos bewältigt werden können. Die österreichische Wegeklassifizierung kann hier Abhilfe schaffen. Meist sind die Wanderwege mit blauen, roten oder schwarzen Markierungen versehen, die auf den Schwierigkeitsgrad hinweisen.
2. Passende Ausrüstung
Die richtige Ausrüstung am Berg kann Leben retten. Allen voran adäquates Schuhwerk mit rutschfestem Profil. Des Weiteren sollten Bergsteiger:innen immer ein Handy, Erste-Hilfe-Set sowie eine Alu-Rettungsdecke im Rucksack mitführen und die Funktionsfähigkeit der Ausrüstung regelmäßig checken. Egal, ob Kälte, Nässe oder Sonne – es empfiehlt sich für jeden Witterungsfall die entsprechende Ausrüstung einzupacken. So sind auch je nach Höhenlage und Tour GPS-Systeme sowie Spikes sinnvoll. Nicht zu vergessen: Die Mitnahme von ausreichend Wasser, selbst wenn der Weg zur Hütte nicht weit scheint.
3. Umfangreiche Tourenplanung
Die Tour sollte auf das eigene Können und die eigene Fitness abgestimmt werden. Vertraut dabei nicht auf die persönliche Einschätzung anderer – schon gar nicht auf Social-Media-Plattformen. Auch Google Maps ist kein verlässliches Tool, um Wanderungen zu planen. Es erkennt aufgelassene oder versperrte Wege nicht. Hier ist es am besten, sich über Wanderführer oder mittels professioneller Karten wie die „Alpenvereins-Karten“ zu informieren. Diese sind mittlerweile auch via App abrufbar.
4. Witterungsverhältnisse beachten
Besonders am Berg ändert sich das Wetter recht schnell– speziell im Sommer. Deshalb macht es Sinn, sich kurz vor Tourenstart erneut über das Wetter zu informieren und sich nicht von der aktuellen Wetterlage täuschen zu lassen. Kommt es dennoch zum Gewitter, ziehen Kaltfronten auf oder ist die Hitze unerträglich, ist man diesen Gegebenheiten im Gebirge oft schutzlos ausgesetzt. In solchen Fällen können Kälte-, Regen- oder Sonnenschutz enorm wichtig sein.
5. Vorsicht vor Altschneefeldern
Auch wenn im Tal sommerliche Temperaturen herrschen, bedeutet das nicht automatisch, dass es am Berg keinen Schnee mehr gibt. Berücksichtigt unbedingt die Möglichkeit von Altschneefeldern, die sich bis weit in den Sommer halten können. Wenn möglich, vermeidet das Überqueren dieser Schneedecken, denn ein Abrutschen kann äußerst gefährlich werden. Ist dies nicht möglich, sollten die Schneefelder nur mit Spikes passiert werden. Kommt es zum Sturz, dann rät der Alpenverein Österreich sich in die Liegestützposition zu begeben, um ein Bremsen mit Armen und Beinen zu ermöglichen.
Noch ein Tipp: Der Österreichische Alpenverein hat zum Thema „Sicher Bergwandern“ eine Videoserie veröffentlicht, die alle Sicherheitsmaßnahmen leicht verständlich und humorvoll erklärt. Abrufbar unter diesem Link.