Wenn man an Krapfen denkt, fallen einem erst einmal die Faschingskrapfen ein. Rund und in der Regel mit süßer Marillenmarmelade gefüllt. Folgt man der kulinarischen Sage, wurden sie von der Wiener Hofratsköchin Cäcilie Krapf erfunden. Eine nette Geschichte, stimmt aber nicht. Wie auch.
Die Krapfengeschichte im Zillertal reicht viel weiter zurück ins 15. Jahrhundert. Seither werden Wissen und Rezepte weitergegeben. Von der Altbäuerin an die Jungbäuerin. Von der Nadl, der Oma, an die Enkelin. Aus dem Zillertal sind die deftigen Krapfen nicht wegzudenken. Von den Almen des Landes aber auch nicht.
Für den Teig
• 500 g Roggenmehl (Wer unbedingt will, weil er/sie den Krapfen eine Spur heller haben möchte, kann auch einen Teil Weizenmehl verwenden.) Die Krapfen werden dann nicht nur heller, sondern auch etwas weicher).
• 1 Ei
• 250 ml Wasser
• Salz
Für die Füllung
• 500 g Bröseltopfen
• 300 g topfiger Graukäse von der Alm
• 5 Erdäpfel
• frischer Schnittlauch
• Salz
• und natürlich reichlich Butterschmalz zum Herausbacken
Zubereitung
• Zuerst die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben, das Ei zerquirlen und zum Mehl hinzufügen. Dann den Teig salzen und fest durchkneten, immer wieder etwas Wasser zugeben. Man erkennt sofort, wenn der Teig fertig ist. Er ist dann richtig geschmeidig und weich.
• Für die Füllung den Schnittlauch fein hacken, die gekochten Erdäpfel schälen und zerstampfen.
• Den Kartoffelbrei mit Schnittlauch, Topfen und zerbröseltem Graukäse gut vermischen und salzen. Immer wieder wässern, sonst wird die Masse zu fest.
• Den Teig zu einer Rolle formen, kleine Würfel abschneiden und die Teigstücke ganz dünn auswalken. Etwas Kartoffel-Käse-Masse auf die Teigstücke geben.
• Die Teigtaschen fest zusammendrücken, damit sie sich beim Backen nicht öffnen.
• Jetzt kommt der Moment, in dem die Krapfen ins Fett dürfen. In heissem Butterschmalz (und nur in Butterschmalz!) goldbraun ausbacken, die fertigen Krapfen in eine große Schüssel legen, in die Mitte des Tisches stellen und laut “Essen” rufen.