Die Herkunft seines Namens ist kein Geheimnis. Das „Melcher“ im Melchermuas kommt eindeutig vom Melken. Oder eben vom mittelhochdeutschen „melchen“. Oder – noch älter – vom althochdeutschen „melchan“. Der Melcher war jedenfalls der, der für die Tiere am Hof und auf der Alm zuständig war. Und damit auch fürs Melken.
Es gibt sogar Hinweise darauf, dass das Melchermuas noch älter sein könnte. Vergleicht man jene Reste, die in Ötzis Darm und Magen gefunden wurden, mit der Zutatenliste für’s Melchermuas, findet man eine erstaunliche Übereinstimmung. Ob es sich allerdings tatsächlich um einen jungsteinzeitlichen Vorläufer des Almschmankerls handelt, das sich der Mann vom Hauslabjoch kurz vor seinem tragischen Dahinscheiden einverleibt hat, bleibt Spekulation.
Fest steht: Vor allem mit diesem Gericht begann auf unseren Almen in den vergangenen Jahrhunderten der Tag wie er zu Ende ging. Muas, Mus oder Koch heißt es in den Almregionen. Eine große, schwere Pfanne wurde mitten auf den Tisch gestellt. Jeder nahm seinen eigenen Löffel zur Hand und langte kräftig zu – morgens wie abends. Heute ist das Melchermuas eine almkulinarische Rarität, die mancherorts wiederentdeckt wird. Die Zubereitung ist denkbar einfach.
Zutaten für 4 Portionen
200 Gramm Almbutter (am besten frisch geschlagene Modlbutter)
250 Gramm Weizenmehl
3/4 Liter frische Almmilch (es geht natürlich auch mit jeder anderen Milch, aber wenn schon, denn schon)
eine Prise Salz, Staubzucker, Granten (Preiselbeeren) zum Dazuessen
Zubereitung
• Eine weite, schwere, bestenfalls gusseiserne Pfanne mit reichlich Almbutter oder Butterschmalz einfetten, dann die Almmilch eingießen, die Prise Salz dazu und leicht aufkochen lassen.
• Das Mehl dann unter ständigem und kräftigem Rühren langsam einrieseln lassen, und das Muas weiterkochen, bis es dicklich wird. Das wars.
• Staubzucker drauf, die Granten in einem Schüsserl dazustellen und in der ganzen Pfanne servieren.
Zur Geschichte des Melchermuas hier nachlesen!