Almen und Alpen sind vor Jahrtausenden von Menschenhand geschaffene Kulturlandschaften, die weiterhin gepflegt werden. Ohne Beweidung und Bestoßung durch Almtiere würde diese unverwechselbare Landschaft verloren gehen und mit ihr auch eine Schutzfunktion sowie eine hohe Vielfalt an Pflanzen, Kleinlebewesen und Wildtieren, die hier – wo oft sonst nirgends mehr – offene Lebensräume vorfinden.
Almen sind sehr diverse, so genannte halboffene Landschaften mit
- Weiden und Wiesen,
- Baumgruppen
- Felsen,
- Bächen und Seen,
- Wäldern und
- Berggebieten.
Viele Arten nur mehr auf Almen zu finden
Diese Fülle an unterschiedlichen Lebensräumen bietet vielen Lebewesen und Pflanzen Platz, der im Tal und durch die vegetativen Veränderungen des Klimawandels zunehmend verloren geht. „Viele Arten, die früher auch im Tiefland zu finden waren, kommen heute nur noch in Almgebieten der höheren Lagen vor. Das liegt einerseits am Klimawandel – unten wird es ihnen zu warm –, andererseits auch daran, dass Landschaften in tieferen Lagen durch intensive Bewirtschaftung zerstört wurden; dadurch sind zahlreiche Vorkommen im Flachland erloschen. Diese Tatsache macht die Almen noch wertvoller.“ Das sagt der Salzburger Zoologe Jan Christian Habel von der Paris Lodron Universität Salzburg. „Die Alm ist eine historisch gewachsene Nutzungsform, die einzigartig ist.“
Durch die Alpbewirtschaftung und Almpflege werden die sensiblen Flächen des österreichischen Alpenraumes offengehalten. Ohne Almwirtschaft wuchern die Weiden und Wiesen zu. Flächen vergrasen, verbuschen oder verkarsten. Auf langhalmigen Altgräsern, überständigem Graswuchs und erodierten Flächen können Lawinen, Muren und Wassermassen aber leichter niedergehen. Außerdem wird das Versickern des Wassers verhindert, was zu Überflutungen im Tal führen kann. Diese und weitere Gründe machen die Almen und deren Bewirtschaftung auch bedeutsam für den Katastrophen-, Umwelt- und Klimaschutz.
Almen werden zukunfts- und klimafit
Für viele heimische Almen stellt sich gerade aufgrund mehrerer Faktoren die Überlebensfrage. Mit verschiedenen Maßnahmen, u.a.
- früher Auftrieb,
- gemischtes Weidevieh,
- Weidelenkung und Koppelhaltung werden sie zukunfts- und klimafit gemacht.
Naturphänomene, die verschiedenen Nutztier– und Wildtierrassen, Pflanzen-, Kräuter– und Baumarten, sowie Wissenswertes zu Almflächen und Weidetieren beschreiben wir detailliert und wir beziehen aktuelles Fachwissen mit ein.