Almlieder sind in unseren Volksliedarchiven stark vertreten und stellen meist eine Mischung aus verschiedenen Liedergattungen dar. Im Mittelpunkt der Almlieder stehen Themen rund um das Almleben. Darunter fallen unter anderem die Arbeit, die Freizeit, die Natur, die Liebe, die Sennerin, der Jäger und das Vieh auf der Alm. Die meisten Lieder handeln von einer heilen Welt, den unberührten Landschaften, einer idyllischen Lebenswelt und dem Gefühl von Freiheit.
Da sich das Almleben vorwiegend in den Sommermonaten abspielt, kann man Almlieder in drei grobe Kategorien einordnen:
1. Das Auffahren: das „Almafahrn“ und der Almauftrieb
2. Das Almleben
3. Das Abfahren: das „Pfiat di Gott“ und der Almabtrieb
Denn die Alm ist ein beliebter Ort zum Singen, Juchzen und Jodeln. Viele Almlieder behandeln das „Almafahrn“ im Frühjahr. So lauten bekannte Liedanfänge beispielsweise: Im Fruahjahr bei da Niada, da bleibt koa junga Bua, da nimmt er halt sei Stutzerl und geht da Alma zua.
Der weitaus größere Teil der Almlieder besingt das schöne Leben auf der Alm. Mit Liedern wie: Auf da Alm, da is’s so lustig, auf da Alm, da is’s so schön, scheint die Sunn am allerersten, bleibt sie auch am längsten stehn kommt diese Freude gut zur Geltung.
Der Abschied, das Abfahren von der Alm läutet das Ende des Sommers ein und ist mit großer Wehmut verbunden. Eines der, im gesamten Alpenraum bekanntesten, Abschiedslieder beginnt mit den Zeilen: Da Summa is aus, i muaß abi in Tal, pfiat di Gott scheni Alma, pfiat di Gott tausend Mal. In der dritten Strophe heißt es: Pfiat di Gott, du scheni Hüttn, pfiat di Gott, du scheni Alm, pfiat di Gott, du saubas Diandal, hast mar a amal recht sakrisch g’falln.