Das Leben auf unseren Alpen hat eine jahrtausende alte Tradition, die bis heute Bestand hat. Wie alt der Brauch ist, Vieh in der Sommerzeit in höhere Lagen zu treiben, kann niemand genau sagen. Forschungen und Untersuchungen zeigen, dass bereits vor 6.600 Jahren Hirten und ihre Schafe herausfordernde Wanderungen auf sich genommen haben, um etwa aus dem eher trockenen Vinschgau in Südtirol an die Weidegründe des hinteren Ötztals zu gelangen. Bis heute hat sich diese Tradition der Alm- und Weidebewirtschaftung, die so genannte Transhumanz, erhalten. Sie wurde mittlerweile zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe erhoben. So wie andere Handwerkstechniken und Brauchtümer von unseren Almen, wie etwa der Bau von Trockensteinmauern.
5.000 Jahre vor Christus – aus dieser Zeit stammen archäologische Hinweise auf alpine Weideflächen oberhalb der Waldgrenze. Durch Rodungen wurden diese Weiden ausgedehnt. Menschen wie Tiere sind in die mittleren Höhenlagen vorgedrungen. Die Täler waren damals meist weglos, vermurt, verwachsen und versumpft.
Ausbau der Almwirtschaft im 7. Jahrhundert
Bereits im 7. Jahrhundert nach Christus begann der Ausbau der Almwirtschaft, die der uns bekannten Form der traditionellen Almwirtschaft entsprechen dürfte. Beginnend mit dem 15. Jahrhundert, im Spätmittelalter, florierte die Almwirtschaft erstmals mit aufgetriebenen Kühen, vor Ort gemolkener Milch und hergestelltem Käse. Die Herstellung von Käse und Butter war nur auf Almen und den so genannten Schwaighöfen üblich und wurde von Klostervorstehern und Landesfürsten besonders behandelt und geregelt.
Es ist ein fast unvorstellbares Leben auf unseren Almen in den vergangenen Jahrhunderten gewesen. Mit der heute mitunter verklärten Hüttenromantik hat das damals oben am Berg wenig zu tun gehabt. Die Lebensumstände waren hart, Mühe und Not der Bauersleute groß. In alten Zeiten sah es bescheiden auf unseren Almen aus. Das Aussehen der Almhütten beschreiben wir ebenso wie den Klang unserer Almen, die Almlieder und Jodeltraditionen.
Zeitzeugnisse, Geschichte und Brauchtum
Wir begeben uns auf Zeitreise in längst vergangene Tage, lassen Zeitzeugen zu Wort kommen, schildern deren Leben und Alltag auf der Alm. Außerdem befragen wir Geschichts- und Brauchtumsexpertinnen und -experten. Denn heute noch erhaltene österreichische Bräuche gibt es, gerade im bäuerlichen Umfeld und rund um unsere Almen, zahlreiche. Wir beschreiben das Brauchtum in Österreich und urtümliche Traditionen wie etwa
- die Saalfeldner Tresterer,
- die Rauhnächte,
- Osterbräuche,
- die Begehung des Bocksteigs im Raurisertal durch die Raurisker,
- traditionelles Heuziehen im Valsertal in Tirol oder
- spezielle Lostage wie Mariä Lichtmess.
Außerdem dokumentieren wir u.a. österreichische Sagen und geschichtliche Hintergründe zum Almleben, Handwerk, traditionellen Arbeitsgeräten und den Arbeitsweisen am Berg.