Tag des Waldes: Spannende Fakten über den Wald in Österreich

… Jährlich am Frühlingsanfang begehen wir den Internationalen Tag des Waldes, also am 21. März. Ins Leben gerufen wird dieser Aktionstag 1979, als die Angst vor einem Waldsterben immer größer und realer geworden ist. Dann 2012 erklärt die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 21. März zum Internationalen Tag der Wälder. In Österreich wird an diesem Tag auch ganz offiziell der Baum des Jahres bekannt gegeben. 2024 sind das gleich zwei Baumarten, nämlich die Stiel- und Traubeneiche. Heuer, 2025, ist es die Mehlbeere

Wald ist in Österreich allgegenwärtig. Wir nutzen den Wald als Erholungsgebiet zum Spazierengehen, Abenteuer erleben und zum Sporteln. Doch der Wald ist viel mehr, als nur Ort für Freizeit – er spielt eine zentrale ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Rolle. Österreich ist eines der waldreichsten Länder Europas, aber den Klimawandel spürt auch Österreichs Wald. Die Folge: zunehmende Trockenheit, Schädlinge, Rückgang, bzw. Ausbreitung gewisser Baumarten.

Mehlbeere von Hans über Pixabay

Anlässlich des Internationalen Tag des Waldes haben wir jetzt die wichtigsten Fakten zum österreichischen Wald für euch:

  • Waldfläche: In Österreich sind rund 48 % der Landesfläche mit Wald bedeckt – das entspricht einer Fläche von 4,02 Mio. Hektar. Seit 1997 hat die Waldfläche in Österreich stetig zugenommen – nämlich um 330.000 ha. Das ist beinahe die Fläche vom Burgenland. Damit liegt Österreich auf Platz 6 im Europa-Vergleich, hinter Finnland, Schweden, Slowenien, Estland und Lettland.
  • Bäume, Bäume, Bäume: Im österreichischen Wald stehen 3,5 Milliarden Bäume – 406 Bäume pro Einwohnerin und Einwohner.

Insgesamt kommen in den österreichischen Wäldern 64 verschiedene Baumarten vor. Am häufigsten wächst die Fichte (57 %), danach kommt die Buche mit einem Anteil von 12 %. Dahinter liegen Lärche, Kiefer, Tanne und Eiche.

Allgemein stehen in den heimischen Wäldern weitaus mehr Nadel- als Laubbäume. (80:20). Und obwohl die Waldfläche steigt, sinkt die Anzahl der Bäume, denn es bleiben immer wieder baumfreie Stellen im Wald durch die Forstarbeit zurück.

  • Natur pur? Nicht ganz. Die heimischen Wälder sind fast ausnahmslos bewirtschaftet. Nur 2,9 % der Waldfläche ist natürlich. Natürliche Wälder, bzw. unberührte Urwälder finden sich heute noch in den Innenalpen und den nördlichen, bzw. südlichen Kalkalpen. Dabei handelt es sich bei diesen Waldstücken hauptsächlich um unzugängliche, bzw. forstwirtschaftlich wenig produktive Flächen.

Im Gegensatz zu den natürlichen Waldstücken sind rund 7 % der Wälder künstlich angelegt.

  • Bundesländer im Vergleich: Der größte zusammenhängende Wald befindet sich in Oberösterreich und erstreckt sich über 167 Quadratkilometer über den Nationalpark Kalkalpen. Dennoch haben andere Bundesländer beim Waldanteil die Nase vorn, nämlich: die Steiermark und Kärnten. Rund 60 % der Fläche sind hier mit Wald bedeckt. Die Bundeshauptstadt Wien landet auf dem letzten Platz – wenig verwunderlich; leben im Ballungsraum der Stadt etwas mehr als zwei Millionen Menschen. Dennoch kann sich auch in Wien der Waldanteil von 23 % sehen lassen.
  • Waldbewirtschaftung und Besitz:  Österreich hat eines der strengsten Forstgesetze weltweit. Seit über 170 Jahren schreibt es allen Waldbesitzerinnen und -besitzern eine nachhaltige Bewirtschaftung ihres Waldes verpflichtend vor. Seinen Ursprung hat das Forstgesetz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Bereits damals erhält Naturschutz eine Bedeutung. Insgesamt sind in Österreich 82 % der Wälder in Privatbesitz. Also gehören streng genommen nur 18 Prozent der Wälder uns allen. Besonders privat ist der Wald im Burgenland, dort sind 98 % der Wälder in Privatbesitz. Der EU-Vergleich zeigt, dass nur Portugal noch mehr Wald in Privatbesitz hat als Österreich: 98,4 %.
  • Wertschöpfung: Neben den sozialen Aspekten des Waldes als Naherholungsgebiet für uns Menschen, bietet der Wald auch ökologisch einiges: Er ist Zuhause vieler Pflanzen– und Tierarten. Rund 80 % aller Tiere, die auf dem Land leben, sind in den Wäldern zu Hause.  Außerdem sind Wälder gut fürs Klima, denn sie speichern CO₂ und sorgen somit für frische Luft, gutes Wasser und bieten auf natürliche Weise Schutz vor Naturkatastrophen.
Meehlbeere von Efarimstochter über Pixabay

Damit wir alle noch lange viel Freude an unseren schönen Wäldern haben, sollten wir sorgsam mit ihnen umgehen. Dazu gibt es hier ein paar nützliche Informationen.

Weitere spannende Beiträge findet ihr hier zum Weiterlesen:

Noch mehr zum Thema Natur

Lexikon der Almpflanzen: Guter Heinrich

Lexikon der Almpflanzen: Guter Heinrich

Was gedeiht, wächst, sprießt und blüht auf den Almen: Die Biodiversität auf unseren Almflächen ist enorm. Wir dürfen das Lexikon der Almpflanzen von Dr. Andreas Bohner, Boden- und Vegetationsökologe an […]

24. Januar 2025
Weiterlesen
Lexikon der Almpflanzen: Alpenrose

Lexikon der Almpflanzen: Alpenrose

Was gedeiht, wächst, sprießt und blüht auf den Almen: Die Biodiversität auf unseren Almflächen ist enorm. Wir dürfen das Lexikon der Almpflanzen von Dr. Andreas Bohner, Boden- und Vegetationsökologie, HBLFA […]

19. Juli 2024
Weiterlesen
Lexikon der Almpflanzen: Alpen-Fettkraut

Lexikon der Almpflanzen: Alpen-Fettkraut

Was gedeiht, wächst, sprießt und blüht auf den Almen: Die Biodiversität auf unseren Almflächen ist enorm. Wir dürfen das Lexikon der Almpflanzen von Dr. Andreas Bohner, Boden- und Vegetationsökologe an […]

21. Juni 2024
Weiterlesen
Unsere Almen sind klimarelevant

Unsere Almen sind klimarelevant

Die starke Expansion der Grünerle im Alpenraum hat schwerwiegende Folgen für die dortige Biodiversität und die fragile Umwelt. Einst in abgelegenen Bergregionen beheimatet, breitet sich die Grünerle jetzt mit alarmierender […]

14. Mai 2024
Weiterlesen
Bergland- und Almwirtschaft sichern unsere steil gelegenen Ortschaften

Bergland- und Almwirtschaft sichern unsere steil gelegenen Ortschaften

Auf einer Rodeltour im Bereich der Gogles-Alm im Tiroler Oberinntal fällt mein Blick auf die gegenüberliegende Talseite, wo der Weiler Hochgallmigg am steilen Hang klebt, eine von sieben Fraktionen der […]

2. April 2024
Weiterlesen
Wie Almen vor Naturgefahren schützen

Wie Almen vor Naturgefahren schützen

Verschneite Berghänge, vor Schnee glitzernde Almwiesen: Wer im Winter im Gebirge unterwegs ist, dem kommen die im Sommer dort weidenden Almtiere nicht gleich in den Sinn. Dabei tragen die fleißigen […]

21. Februar 2024
Weiterlesen
Schulung zur Biodiversität auf zwei Almen im Bezirk Lilienfeld | Niederösterreich

Schulung zur Biodiversität auf zwei Almen im Bezirk Lilienfeld | Niederösterreich

Der Text stammt von August Bittermann, Geschäftsführer des niederösterreichischen Alm- und Weidewirtschaftsvereins. Er ist im Fachmagazin „Der Alm- und Bergbauer“ im November 2023 erschienen. Boden angepasst nutzenWas auf unseren Almen […]

5. Dezember 2023
Weiterlesen
Dr. Susanne Aigner: Artenvielfalt ist auf Almen enorm

Dr. Susanne Aigner: Artenvielfalt ist auf Almen enorm

Es kreucht und fleucht auf unseren Almen. Insekten schwirren, Vögel zwitschern, Spinnen weben ihre Netze, Blumen strecken sich in die Höhe. Dazwischen nimmt sich das Almvieh das saftige Grün vor. […]

24. Oktober 2023
Weiterlesen
Das Klima verändert die Pflanzenwelt auf unseren Almen

Das Klima verändert die Pflanzenwelt auf unseren Almen

Die spürbar wärmeren Temperaturen, auch in höheren Lagen, verändern den Pflanzenbestand auf unseren Almen in Österreich. Die heimische Artenvielfalt profitiert davon aber nicht immer. Denn auch viele schädliche Pflanzen wachsen […]

9. September 2023
Weiterlesen
Respekt und Vorsicht mit auf Almtouren nehmen

Respekt und Vorsicht mit auf Almtouren nehmen

Ein kleiner Schritt für dich, ein großer Sprung für Almgebiet, Vieh und Natur. Wir sind hier auf unseren Almen zwar nicht am Mond. Doch die bewirtschafteten Flächen in den Alpen […]

28. August 2023
Weiterlesen