War Skitouren-Gehen bis vor einigen Jahren bestenfalls eine Randsportart, hat es sich zur Lieblingssportart vieler naturbegeisterter Menschen entwickelt. Jährlich werden es im Alm- und Berggebiet mehr Skitourengeher. In unserer hektischen und lauten Welt ist eine Skitour das genaue Gegenprogramm. Tief verschneite Wälder und Landschaften, frische Luft und – wenn man nicht gerade in einer Völkerwanderung auf einer Skipiste unterwegs ist – Stille um sich herum. Das ist Erholung für Körper, Geist und Seele. Zeit, um abzuschalten, während man den eigenen Schritten im Schnee lauscht.
Es ist ein besonderes (Erfolgs-)Erlebnis, wenn man sich die Abfahrt auf einem unberührten Hang aus eigener Kraft erarbeitet hat. Das Beste vor der Abfahrt ist dann noch eine Einkehr auf einer Alm, um sich aufzuwärmen und zu stärken. In Österreich gibt es zahlreiche Almen, die auch im Winter geöffnet haben und dieses tolle Erlebnis möglich machen. Denn Berghänge und Almflächen hängen zusammen.
Doch auch, wenn sich das alles wunderschön anhört, es lauern auch große Gefahren. Durch Neuschneemengen, eisige Temperaturen, Wind oder wechselnde Niederschläge steigt die Lawinengefahr. Jedes Jahr sterben durchschnittlich 22 Menschen pro Winter unter Lawinen, hat der Österreichische Alpenverein unlängst bekannt gegeben.
Vor jeder Skitour gilt es Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und einfache Tipps einzuhalten:
- Eine vernünftige und sichere Tourenplanung ist das Allerwichtigste.
- Schnee- und Wetterverhältnisse sollen stabil sein.
- Die aktuelle Lawinengefahr immer im Auge behalten und bei großer Gefahr im Tal bleiben.
- Vor jeder Tour folgende Fragen klären: Wie gefährlich ist es heute? Wie ist die Schneesituation? Was sind Lawinenprobleme? Wo lauern Gefahren?
- Die Tour an die eigene Leistungsfähigkeit anpassen.
- Respekt mitnehmen: andere Wintersportler und Sportlerinnen sowie Wildtiere, Wege und Zäune respektieren.
- Routen und markierte Wege nicht verlassen. Schutzgebiete beachten und nicht queren.
- Niemals allein oder ohne Bescheid zu geben auf den Berg gehen.
- Die Gruppe sollte sich im Schwierigkeitsgrad immer am schwächsten Mitglied ausrichten.
- Auf eine gute Ausrüstung achten: Helm und Protektoren tragen.
- Unbedingt hochwertige Notfallausrüstung dabei haben und vor der Tour prüfen: in den Rucksack gehört ein Lawinen-Verschüttetensuchgerät (LVS), eine Schaufel, eine Sonde, ein aufgeladenes Handy, ein Biwacksack, ein Erste-Hilfe-Set. Außerdem werden Airbag-Rücksäcke empfohlen.
- Sportkleidung nach dem Zwiebelschalenprinzip auswählen: Man sollte weder frieren noch schwitzen.
- Richtige Technik beim Gehen berücksichtigen: Tempo nur langsam steigern, nicht zu lange Schrittlänge wählen und möglichst gleichmäßige vorangehen.
- Kurse und erfahrene Lehrer helfen bei Technik, Lawinenkunde und Gefahrenabschätzung.
Informative Beiträge zum Winter auf unseren Almen
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- Unsere Almtiere sind die Pistenraupen des Sommers
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