Auf der Gramai Alm im Tiroler Unterland ist am Freitag, 20. September 2024, die Almsaison feierlich beendet worden. An die 50 Milchkühe sind von ihrem Alminger („Melker“) Michael und seinem Team von der zweistaffeligen Gramai-Alm des Falzthurntals hinaus bis Pertisau am Achensee getrieben worden. Viele Schaulustige aus aller Herren Ländern hatten sich zum Almabzug und der anschließenden Feierlichkeit bei Musik und Tanz eingefunden. Unser Almfuchs hat vom Almabtrieb beeindruckende Bilder mitgebracht.
Video vom Almabtrieb von der Gramai Alm
Unser Almfuchs hat den Almabzug von der Gramai Alm auch mit seiner Kamera begleitet. Das Video dazu findet ihr hier in diesem Beitrag!
Ablauf eines Almabtriebs
Anfang September im hochalpinen Westen von Österreich oder Ende September in niederen Lagen im Osten geht es für Weidevieh und Alppersonal nach dem Alpsommer in den Bergen heim ins Tal. Das Ende der Almsaison in Österreich birgt viele lebendig gehaltene Traditionen. Häufig werden vor dem Abstieg ins Tal Vieh und Almpersonal gesegnet.
Das sogenannte „Aufkranzen“ folgt bestimmten Regeln. Es ist ein jahrhundertealter Brauch in Österreich. Farbenfrohe Gestecke aus Almbuschen, Blumen und Kräutern werden vor dem Almabtrieb meist noch in Handarbeit vom Almpersonal selbst gebunden. Hinzukommen Glocken, bestickte Lederriemen, geschnitztes Holz, Spiegel, Papierbänder und Maschen. Je nach Region fällt der Kopfschmuck – „Maja“ – der Tiere schlichter oder opulenter aus. In manchen Gegenden erhalten besonders verdiente Tiere den größten Almschmuck, wie unser Beitrag hier erklärt.
Aufkranzen nur nach unfallfreiem Almsommer
Dabei ist es seit jeher österreichische Tradition, dass nur nach einem unfallfreien Sommer Tiere „aufgekranzt“ werden. 2023 hat man sich in Maria Alm aufgrund von Wolfsrissen zum Beispiel dazu entschlossen, den Almabtrieb nicht feierlich zu begehen und den Kopfschmuck wegzulassen. Touristiker, Gäste und Einheimische sollten für die Wolfsproblematik sensibilisiert werden.
In der Achensee-Gemeinde Pertisau waren am Samstag im September allerdings viele geschmückte Kühe zu sehen, denn der Alpsommer auf der Gramai ist ohne Unglücke verlaufen.
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