Auf der Gogles Alm hoch über Fließ im Tiroler Oberland ist am Samstag 09. September 2023 die Almsaison feierlich beendet worden. Milchkühe und Galtvieh sind mit ihrem Oberhirten Michael Pinzger und seinem Team, mit Hirtinnen, Beihirten, Nachwuchshirten und Junghirtinnen sowie Senner Ewald Jäger und seine Helfer und Helferinnen vom Berg ins Tal gekommen. Traditionen wie das „Aufkränzen“ und die „Stafel“-Kühe durften beim Alpabzug, wie es im Tiroler Oberland und in Vorarlberg auch heißt, nicht fehlen. Unser Almfuchs hat vom Almabtrieb beeindruckende Bilder mitgebracht.
Video vom Almabtrieb von der Gogles Alm
Unser Almfuchs hat den Alpabzug von der Gogles Alm auch mit seiner Kamera begleitet. Das Video findet ihr hier in diesem Beitrag!
Ablauf eines Almabtriebes
Anfang September im hochalpinen Westen von Österreich oder Ende September in niederen Lagen im Osten geht es für Weidevieh und Alppersonal nach dem Alpsommer in den Bergen heim ins Tal. Das Ende der Almsaison in Österreich birgt viele lebendig gehaltene Traditionen. Vor dem Abstieg ins Tal werden Vieh und Almpersonal gesegnet. Zunächst ohne den bunten Kopfschmuck geht es vom Berg in die Dorfnähe. Auf einem Rastplatz pausieren Treiber und Tiere ehe es festlich geschmückt mit einem Einzug ins Dorfzentrum geht.
Das so genannte „Aufkranzen“ folgt bestimmten Regeln. Es ist ein jahrhundertealter Brauch in Österreich. Farbenfrohe Gestecke aus Almbuschen, Blumen und Kräutern werden vor dem Almabtrieb meist noch in Handarbeit vom Almpersonal selbst gebunden. Hinzukommen Glocken, bestickte Lederriemen, geschnitztes Holz, Spiegel, Papierbänder und Maschen. Je nach Region fällt der Kopfschmuck – „Maja“ – der Tiere mal mehr mal weniger aus. Besonders verdiente Tiere erhalten den größten Almschmuck, wie unser Beitrag hier erklärt.
Aufkranzen nur nach unfallfreiem Almsommer
Dabei ist es seit jeher österreichische Tradition, dass nur nach einem unfallfreien Sommer Tiere „aufgekranzt“ werden. 2023 hat man sich in Maria Alm aufgrund von Wolfsrissen zum Beispiel dazu entschlossen, den Almabtrieb nicht feierlich zu begehen und den Kopfschmuck wegzulassen. Touristiker, Gäste und Einheimische sollen für die Wolfsproblematik sensibilisiert werden.
In der Tiroler Gemeinde Fließ waren am Samstag im September geschmückte Kühe zu sehen. Denn der Alpsommer auf Gogles, wie es im Tiroler Oberland heißt, ist ohne Unglücke verlaufen.
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