Dieses alte Sprichwort ist den meisten Menschen wohl ein Begriff. Abgesehen von verschiedenen Verfilmungen und Gedichten dazu, ist diese Redewendung auf wahre Ereignisse auf den Almen zurückzuführen.
Auf der Alm arbeiteten schon zu früheren Zeiten die Sennerin, der Knecht und der Viehhüter. Von all diesen Personen wurde eigenverantwortliches Handeln verlangt.
Denn das Leben hoch oben auf der Alm war bei weitem nicht so kontrolliert wie am Hofe im Tal. Die Sennerinnen, die in Österreich bis in 18. Jahrhundert weiblich waren, mussten sich während der Almzeit im Sommer nicht der engen sozialen Kontrolle des Hofes unterziehen.
Durch die Abgeschiedenheit der entlegenen Almen konnten Sennerinnen auch über Nacht männlichen Besuch empfangen und mussten sich nicht dem hierarchischen System am Hof unterwerfen.
Allerdings mussten die Liebenden dabei mit allerlei Streichen rechnen. So besagt der Brauch des „Nachpackens“ oder „Bauens“, dass alle Türen und Fenster mit allen möglichen Gegenständen von außen versperrt wurden. So kamen Rechen, Sensen, Holz und vieles mehr zum Einsatz, damit die Liebenden nicht entkommen konnten.
Daraufhin wurde noch kräftig Krach und Krawall gemacht. Dies ging so lange, bis die Sennerin ein Lösegeld zusicherte. Dabei handelte es sich meistens um eine reichliche Bewirtung in der Almhütte. Oftmals hat man die beiden Liebenden aber auch einfach mit dem Krempel allein gelassen, die dann stundenlang alles wegräumen mussten.
Die sündige Zeit zu zweit blieb also auch hoch oben auf der Alm nicht ganz ohne Konsequenzen.