Max Mayr-Melnhof: Geht die Kuh, geht der Hirsch

…Max Mayr-Melnhof, Österreichs oberster Waidmann und selbst Alm- und Forstwirt zu Besuch bei unserem Almfuchs auf dessen „Sommerdomizil“, der Nachberg-Alm. Ein Gespräch in Augenhöhe über das Verhältnis zwischen Jagd- und Almwirtschaft. Hört euch an, warum sich Kuh und Hirsch nicht ins Gehege kommen, sondern ganz im Gegenteil.

Was für eine Ehre und Freude zugleich. Kein Geringerer als der Herr Baron Max Mayr-Melnhof ist meiner Einladung gefolgt und in Begleitung seiner rechten Hand, Birgit Eberlein, von Salzburg aus auf meine Alm gejettet. Ich hatte Max (er bietet mir aus dem Auto aussteigend sofort das Du-Wort an) per Mail eingeladen. Seine Aussagen in den Medien über die Verantwortung der Jägerschaft gegenüber ihrem wichtigen Partner, der Almwirtschaft, nicht nur, aber gerade auch beim Thema Großraubwild, waren mir wiederholt positiv aufgefallen.

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Mit dem wäre gut reden …
Ganz klare Worte auf den Punkt gebracht in seltener Offenheit. Keine Phrasendrescherei, das Kind beim Namen genannt, nicht um diplomatische Ausdrucksweise bemüht, um nur ja niemanden auf die Füße zu treten. Dafür ist ihm die Angelegenheit an sich zu ernst, zu wichtig, ein Herzensanliegen. Nämlich die (durchaus bedrohte) Zukunft unserer Almen überhaupt. So jedenfalls sind seine Aussagen bei mir angekommen. Mit dem wäre gut reden, habe ich mir folglich gedacht und gedacht – getan.

Natürlich ging es bei dem Gespräch auch um Wolf und Co., dazu werden wir einen eigenen Video-Beitrag bringen. Aber ich wollte generell etwas ausloten, wie sich Jagd und Almwirtschaft in den Augen von Max zueinander verhalten. Da gab und gibt es ja so manches Konfliktpotenzial, wenn ich mir meine vielen Almsommer ein wenig in Erinnerung rufe diesbezüglich. Aber Max winkt sofort ab. Davon soll nicht die Rede sein.

Symbiose statt Konflikte
Jäger und Almhalter, die hier immer noch von einer Konkurrenz- und Konfliktsituation ausgehen, weil die Interessen gegenläufig seien, würden die grundsätzlichen Dinge verkennen. Sie sollten sich ganz einfach vor Augen halten, dass die mit Vieh bewirtschaftete Alm, so Max, der Jagd dient, dass Äsungsflächen nur solche bleiben, wenn sie von Kuh und Co. als solche erhalten werden. „Geht die Kuh, geht der Hirsch“ – damit ist, ohne zu viel von den kräftigen und herzhaften Aussagen von Max spoilern zu wollen, das Wesentliche angedeutet. Hört und schaut einfach rein!

Bild: Salzburger Jägerschaft

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