Hütehunde erleichtern bereits seit Jahrzehnten die Arbeit auf der Alm. Allerdings nimmt die Behirtung von Viehherden aufgrund der Kosten zunehmend ab. Das Almvieh weidet daher meist ohne Aufsicht und ist Gefahren wie Raubzügen mehr oder weniger ungehindert ausgesetzt. Hütehunde können hier Abhilfe schaffen, auch wenn sie nur mehr bedingt von Hirtinnen und Hirten eingesetzt werden.
Beim Hirtenhund ist die Effizienz stark von der Rasse abhängig. Zu diesem Zweck gezüchtete Hunde bringen bereits viele Grundvoraussetzungen mit und handeln intuitiv. Nichtsdestotrotz ist der menschliche Faktor und dessen Auseinandersetzung mit dem Hund maßgeblich für den Arbeitserfolg. Nur wer sich im Klaren ist, für welchen Zweck der Hund benötigt wird und welche Aufgaben er erfüllen soll, kann bei der Rassenauswahl die optimale Entscheidung treffen. Die Arbeit der Hütehunde kann grob in drei Kategorien unterteilt werden:
• Schafe einsammeln und zur Schäferin bzw. zum Schäfer bringen – Australian Shepherd, Kelpie, Border Collie
• Schafe vor dem Betreten von fremden Weideflächen hindern – Deutsche Schäferhund, Altdeutsche Schäferhund, Schafpudel
• Schafe vor anderen Tieren beschützen – Kuvasz, Komondor, Kangal
Bei Hunden aus Züchtungen ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie die geforderten Arbeiten bewältigen können. Im Anschluss geht es darum, sich Zeit zu nehmen und den Hütehund entsprechend auszubilden. Bei Welpen ist der Aufwand natürlich um ein Wesentliches größer und dauert im Schnitt circa zwei Jahre. Deshalb bevorzugen viele Hirtinnen und Hirten bereits ausgebildete Hunde – aber auch hier ist der Arbeitsaufwand nicht zu unterschätzen. Denn es braucht Zeit, bis Mensch und Hund eine Vertrauensbasis aufgebaut haben, um die Arbeit anschließend Hand in Hand zu bewältigen. Dabei müssen Hirtinnen und Hirten klare Anweisungen geben und dürfen sich nicht wundern, wenn der Hütehund diese Aufgaben im Anschluss stringent befolgt.