Viele Kühe heissen – scheinbar nicht ohne Grund – tatsächlich Heidi. Als Wanderer könnte man schon manchmal neidisch werden, wenn man an einer zufrieden im Schatten einer Baumgruppe dösenden Herde oder grasenden Rindern auf einer üppigen und sonnigen Almwiese vorbeikommt. Tiere, die Paradies leben.
Im Detail: Almen und ihre Nutztiere haben eine lange Tradition, und für die Tiere ist das “Sömmern”, also der Aufenthalt in den Bergen während der heissen Sommermonate tatsächlich eine Art Sommerfrische. Wobei der Vergleich passend ist. Für Rinder, die den Rest des Jahres in Ställen mit Anbindehaltung verbringen, bedeutet die Zeit auf der Alm mehr Bewegungsfreiheit, bessere Luft und vor allem deutlich bessere Nahrung. Ein Vorteil allerdings, den nur ein kleiner Teil der knapp 2 Millionen Rinder in Österreich nutzen können.
Die alten Namen der Almen sind oft ein guter Hinweis auf ursprüngliche Nutzung, selbst wenn aktuell ganz andere Tiere auf der Fläche weiden. Heute werden vorrangig Rinder „gealpt“, wobei oft Muttertiere mit ihren Kälbern oder Herden von Jungtieren. Milchkühe werden meist nur den “Niederlegern”, also auf Almen in niedriger oder maximal mittlerer Höhenlage gehalten, da diese Melkalmen recht arbeitsintensiv sind. Schließlich muss nicht nur zweimal am Tag gemolken, sondern auch noch die Milch verarbeitet oder ins Tal gebracht werden.
Die zweithäufigste Nutztierart am Berg sind die Schafe, gefolgt von Pferden und Ziegen. Allerdings schon bedeutend weniger. Mit Ziegen und Schafen werden meistens sehr hoch liegende Almen beweidet. Kein Wunder, sind sie doch begnadete Wanderer (die Schafe) und talentierte Kletterer (die Ziegen).
Auch den Almschweinen geht es droben am Berg deutlich besser als im Tal. Jedenfalls brauchen sie keine Angst vor Vollspaltenböden oder Kastenständen zu haben. Sie laufen herum, sulen sich im “Gatsch” und wirken in der Regel fröhlich und gut gelaunt. Irgendwo muss der Begriff “sauwohl fühlen” ja herkommen.