Dachrinnen sind seit jeher ein gebräuchliches Mittel um Regen kontrolliert abfließen zu lassen. In trockenen Gebieten dienen die Dachrinnen zusätzlich als Sammelmöglichkeit für Wasser. Die Almlandschaft hierzulande prägen vor allem Dachrinnen und -haken aus Holz. Sie komplettieren das traditionelle Gesamtbild.
Dachrinnen verhindern, dass das Dach feucht wird oder Wasser womöglich sogar in die Fassade eindringt. Das abfließende Wasser wird am Ende des Daches von der Rinne aufgefangen, anschließend zum Fallrohr geleitet und von dort abgeführt. Umso steiler das Dach, umso besser funktioniert dieses Dachentwässerungssystem.
Früher waren viele Arbeitsschritte noch schwerste Handarbeit, heutzutage erleichtern Hilfsmittel wie Motorsäge und Motorfräse die Herstellung. Dennoch bedarf es bei der hölzernen Variante etwas Geschick und Gespür. Nur Wenige beherrschen diese Herstellungsmethode noch.
Für die Verarbeitung wird ein Lärchenstamm – vor allem wegen seiner Robustheit – herangezogen. Die Auswahl sollte möglichst sorgfältig getätigt werden. Der Stamm muss in gutem Zustand und gerade sein. Anschließend entfernt man die Rinde sowie den äußeren Bereich des Stammes, auch Splint genannt. Im nächsten Schritt werden die äußeren Kanten geglättet. Dort wo später die Oberseite der Dachrinne verlaufen wird, kürzt man den Stamm um circa ein Drittel. Um eine gerade Linie zu erhalten, kann eine Schlagschnur den Abtrennungsbereich markieren.
Steht die Grundform, kann man die Vertiefung einarbeiten. Dafür setzt man die Motorfräse mittig an und entfernt circa die Hälfte des Holzes. Um die Holzrinne robuster zu gestalten, wird die Oberfläche durch eine Schleifmaschine bearbeitet. Damit das Wasser nicht wieder zurückfließen kann und die charakteristische „Nase“ entsteht, formt man an der Unterseite eine Einbuchtung.
Im letzten Schritt muss die Dachrinne nur noch angebracht werden. Dazu verwendet man Dachhaken aus Holz. Hierfür werden die Äste ebenfalls entrindet und anschließend in die typische Form gebracht – mit einer längeren und einer kürzeren Seite. Der längere Ast wird am Haus befestigt, der kürzere gibt der Rinne Halt. Durch ein zusätzliches Laubgitter kann verhindert werden, dass die Dachrinne verstopft.