Öffnungszeiten
Bewirtschaftete Almhütten haben meist von Anfang Mai bis etwa Mitte November, je nach Wetterlage, geöffnet.
Die ersten Wanderer und Radfahrerinnen kommen, sobald die Wege frei von Schnee, Eis und Matsch sind, und die letzten verlassen erst mit dem ersten Schneefall, Nebel und eisigen Temperaturen wieder das Spielfeld.
Verbringen auch Almtiere Zeit auf den Almen, dann vorwiegend kürzer. Wir wissen ja – eine Almsaison beginnt in der Regel Anfang Juni und dauert etwa bis Mitte September (+/-). Andere Alm- bzw. Hüttentiere, also Hühner, Hasen, Gänse oder Katzen, können durchaus länger auf den Almhütten bleiben.
Schritt für Schritt
Sind dann alle tierischen Bewohner ausgezogen, kann es an die Vorbereitungen für das Einwintern der Hütte gehen: Dabei gibt es unter anderem folgende Punkte auf der Aufgabenliste:
- Ställe sauber ausräumen, evtl. kleinere Reparaturarbeiten an Wänden oder Einrichtung vornehmen und wer es ganz genau nimmt, kann auch die Fenster putzen und die Wände reinigen.
- Melkanlagen und -räume reinigen, inkl. sämtlichem Zubehör
- Gatter aushängen, Zäune abbauen oder umlegen und gegebenenfalls im Stall oder einem Nebengebäude verstauen.
- Blumenkisten ausleeren und in der Hütte oder dem Stall verstauen. Blumen können auch zum Überwintern mit ins Tal genommen werden – je nach gewolltem Aufwand.
Auch in der Hütte gibt es einiges zu erledigen:
- Schlafräume und Badezimmer putzen, sämtliches Bettzeug und Handtücher waschen.
- Auch die Küche und die vorher ausgeräumten Lagerräume sollten geputzt werden.
- Wasserleitungen abdrehen und entlüften
- Die Heizung und eventuell vorhandene Gasleitungen abdrehen
- Kinderspielgeräte abbauen, wenn möglich, und nötig
- Schirme und Sitzgarnituren von der Terrasse räumen, reinigen und verräumen
- Aufgestellte Fahren einholen, Fensterläden schließen
- alles zusperren
- Steht ein schneereicher Winter bevor, kann es sich als hilfreich erweisen, auch Stützen anzubringen, damit das Dach nicht eingedrückt wird.
Das Almheimfahren
Im Tiroler Unterland nennt man die letzte Nacht, die auf der Alm verbracht wird, „Grunacht“. Traditionell wird in dieser Nacht ausgelassen gefeiert, gegessen und getrunken. Immerhin müssen auch die letzten „Noagä“ (letzten Schlucke) vom Schnaps und Co. noch ausgetrunken werden.
In alten Mundartgedichten und –liedern wird vom „ogrun“ erzählt. Oft mit wehmütigen Weisen, von denen es noch einige Überlieferungen gibt.
Historische Aufzeichnungen datieren den alten Brauch bereits auf 1746 – im Pustertal zumindest.
Traditionell folgt auf das „ogrun“ auch der Almabtrieb, mittlerweile sieht der Zeitplan auf den Almen aber einen anderen Ablauf vor.
Noch mehr Beiträge über Brauchtümer auf der Alm findet ihr hier:
- Beim Jodeln kommen alle in Schwung
- Der Klang unserer Almen
- Rauhnächte – Mystisches zwischen den Jahren
- Osterbräuche
- Gepflogenheiten rund um Mariä Lichtmess