Fauna

Almvieh, Wildtier, Waldbewohner: alle Tiere finden auf unseren Almen Platz

Kühe, Schafe, Ziegen und Pferde tummeln sich auf unseren Almen – und sie sind nicht alleine. Am Berg und auf den Wiesen lassen sich auch viele Wildtiere nieder.

Mensch, Weide- und Wildtiere – alle kommen sie auf den Alm- und Alpflächen zusammen. Offene Kulturlandschaft und Naturlandschaft wechseln sich am Berg ab und profitieren gegenseitig. Almwirtschaft, Jagd und Forstwirtschaft haben in Österreich eine lange Tradition und gehen teilweise gemeinsame Wege. Das hilft diese einzigartige, jahrtausendalte Berglandschaft zu erhalten und ihre Bewohner zu schützen.

Durch die Bewirtschaftung der Almen und die Alptiere werden alpine Flächen nachhaltig gepflegt und durch das sanfte, natürliche Beweiden offengehalten. Eine intakte Almlandschaft und offene Kulturlandschaft sind keine Selbstverständlichkeit. Ohne Zutun der Almtiere würden die Almflächen verbuschen und letztlich verwildern. Auf lange Sicht sinkt dann jedoch die heute noch am Berg bestehende enorme Artenvielfalt.

Unterschiedliche Nutztiere halten Almlandschaft intakt

Die vielen verschiedenen österreichischen Nutztiere der Almen tragen mit ihren Gewohnheiten und ihrem Fressverhalten zum Erhalt der Almlandschaft bei. Durch ihr Grasen schaffen sie außerdem Lebensräume für Kleinstlebewesen und andere Wildtiere und bieten ihnen ein abwechslungsreiches Futterangebot. Gerade im Herbst, wenn die Almen langsam schließen, sind immer wieder Rehe, Hirsche und andere Wildtiere rund um die Wiesen und Weiden zu beobachten. Das kommt auch der Waldpflege zugute, denn Verbiss an jungen Baumtrieben wird Einhalt geboten.

Alpiner Kulturraum ist fragil

Das Miteinander von Alm, Forst und Jagd, von Weide- und Wildtieren am Berg ist in jüngster Zeit jedoch zusehends schwieriger geworden. Große Raubtiere kehren vermehrt in den Alpenraum zurück, mit schwerwiegenden Folgen. Denn der alpine Kulturraum ist fragil, dicht besiedelt und bietet zu wenig Platz für alle.

  • Auf unseren Almen werden zahlreiche Risse durch Wölfe beklagt.
  • Mit neuen Landesverordnungen gehen etwa Tirol, Salzburg, Kärnten und Oberösterreich gegen so genannte Risiko- oder Schadwölfe vor.
  • Die Länder erlassen zeitlich und örtlich beschränkte Abschussbescheide, um Wölfe, die vermehrt Nutztiere reißen und oder sich wiederholt in der Nähe von Siedlungsgebieten aufhalten, zu entnehmen.
  • Herdenschutzmaßnahmen (BehirtungHerdeschutzhunde, Nachtpferche, Weidezäune) sind im Alpenraum nach derzeitigem Stand nur bedingt umsetzbar bis wenig erfolgreich und sehr teuer.

Durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU ist der Wolf unter besonderen Schutz gestellt. Er bejagt in den Wintermonaten das Wild und wird deshalb häufig als natürlicher Regulator für die Gesundheit des Waldes genannt. Im Almsommer macht er aufgrund seiner Intelligenz, seines Jagdtriebes und seiner weiten Strecken, die er zurücklegt, große Probleme. Seine Verbreitung und Jagdverhalten gefährdet das Gleichgewicht im Wald und die Almwirtschaft, sagen Wildtierexperten wie Vorarlbergs Landesjägermeister Christoph Breier oder Wildökologin Christine Miller. Benötigt werde u.a. eine wildökologische Planung mit ausgewiesenen Zonen und Regulierungsmaßnahmen.

Auf unserer Webseite widmen wir allen Tieren, von Weidevieh über Wildtiere bis zu Raubtieren, wissenschaftlich fundierte Beiträge. Wir klären über ihre Eigenheiten auf und teilen Zusammenhänge zwischen Alm, Natur und Jagd mit.