Der Kaiserschmarrn wird traditionell aus einem einfachen Teig aus Mehl, Eiern, Almmilch, wenig Zucker und Butter zubereitet. Der Teig wird in einer Pfanne gebacken und während des Kochvorgangs mit einer Gabel zerrissen, um kleine, flaumige Stücke zu erhalten. Das Rezept haben uns die Seminarbäuerinnen Niederösterreichs zur Verfügung gestellt.
Mehrere Legenden ranken sich um den Schmarrn
Wie der Kaiserschmarrn zu seinem Namen gekommen ist, darüber ranken sich einige Legende. Eine bekannte Geschichte Legende besagt, dass das Gericht seinen Namen Kaiser Franz Joseph I. von Österreich (1830-1916) verdankt. Der im Salzkammergut gerne jagen gegangen ist. Ihm zu Ehren wurde der einfachere „Holzfällerschmarren“ aus Eiern mit weißem Mehl und Zucker verfeinert.
Eine andere Legende erzählt davon, dass der Kaiserschmarren ursprünglich für Kaiserin Sissi in der Wiener Hofbäckerei erfunden worden ist. Die auf ihre Figur achtende Majestät wollte die neue Nachspeise aber nicht anrühren. Also musste seine Majestät, der Kaiser, einspringen und sagte – dem Vernehmen nach – ‚Na gib ihn halt her, den Schmarren. ’
Der Kaiserschmarrn wurde jedoch schon vor dieser Zeit in Briefen erwähnt, 1858 erstmals in einem österreichischen Kochbuch wie Tobias Müller für Den Standard schreibt. Demnach steht die süße Speise in Verbindung mit Franz Josephs Großvater, dem ersten Kaiser Österreichs Franz II/I. Ihm zu Ehren wurden damals viele Gerichte geadelt, indem sie „Kaiser“ im Namen mitführen. Seither ist der Kaiserschmarrn fixer Bestandteil des kulinarischen Erbes Österreichs.
Von unseren Almen nicht wegzudenken
Auf unseren Almen gibt es Schmarren übrigens schon sehr lange. Allerdings in seiner ganz urtümlichen Form als Gemisch von Mehl und Wasser bzw. Milch und ein wenig Butter oder Schmalz für die Pfanne. Die edlere Form mit weißem Mehl, Eiern und Zucker findet sich heutzutage ebenfalls in den Bergen. Bis heute ist eine Alm ohne den Schmarren undenkbar.
Zutaten Kaiserschmarrn (1 – 2 Personen)
120 g Weizenmehl, glatt
1 Prise Salz
2 Dotter
100 ml Almmilch
2 Eiklar
1 EL Zucker
1 Pkg. Vanillezucker
Rumrosinen (nach Geschmack)
Staubzucker zum Bestreuen
Für die Pfanne
1 EL Almbutter
Zubereitung
- Mehl mit Salz, Dotter und Almmilch zu einem glatten Teig verrühren.
- Eiklar, Zucker und Vanillezucker mit dem Handmixer schaumig schlagen und unterheben.
- In einer beschichteten Pfanne die Almbutter aufschäumen, Hitze reduzieren und den Teig in die Pfanne eingießen.
- Die Rosinen optional auf dem Teig verteilen und ca. 3 bis 4 Minuten goldbraun backen. Den Teig vierteln, vorsichtig mit einem Pfannenwender umdrehen und auf der zweiten Seite weitere 3-5 Minuten bei geringer Hitze goldbraun backen.
- Den Schmarren mit zwei Gabeln zerreißen und mit Staubzucker und Apfelmus, Marillen- oder Zwetschenröster servieren.
Hinweis
- Diese Menge reicht für zwei Desserts oder als süße Hauptspeise für eine Person.
- Für die Rumrosinen die getrockneten Früchte über Nacht im Rum einweichen.
Ob Kochkurse für Erwachsene, spezielle Kinderkochkurse, Workshops für Schulen, die Seminarbäuerinnen aus Niederösterreich bieten für jeden Geschmack etwas. Unter kommundkoch.at findet ihr weitere Rezeptideen, Informationen zu den Rezeptbroschüren und Termine zu den Kochseminaren „Komm und koch mit der Bäuerin“ sowie zu den Cookinar-Seminaren.
Bildrechte: LKNÖ Elisabeth Heidegger
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