Der Neugierige – Fuchs
Vulpes vulpes
Äußerst anpassungsfähig, sind Füchse in ganz Österreich heimisch – von Gletscherregionen über Almen bis hin zu Gebieten rund um Städte. Dabei leben sie vornehmlich in zum Teil weitverzweigten Erdbauten, die sich nah am Waldrand befinden und hauptsächlich zum Schlafen, als Unterschlupf bei schlechtem Wetter sowie zur Aufzucht des Nachwuchses dienen. Unterwegs ist der Fuchs vor allem nachts, wenn er sich auf die Suche nach Futter macht. Als Allesfresser ist es ihm dabei egal, wo er dieses findet, im Wald bei der Jagd oder bei Streifzügen in städtischen Mülltonnen, in die das neugierige Tier nicht selten seine Nase steckt. Seine hervorstechenden äußerlichen Merkmale sind sein rötlich braunes Fell, seine spitzen Ohren, seine Schnauze und sein langer buschiger Schwanz mit der weisen Spitze.
Der Unsichtbare – Luchs
Lynx lynx
Einzelgängerisch und äußerst scheu, der Luchs war früher noch in fast ganz Europa heimisch. Menschen haben die größte Katzenart des Kontinents im Laufe des letzten Jahrhunderts fast vollständig aus Wiesen und Wäldern verdrängt. Wiederansiedelungsprojekte haben seit den 1970er Jahren dem Luchs zu einer langsamen, aber stetigen Rückkehr in Österreich verholfen. Seit 2019 wurde das scheue Tier auch wieder vereinzelt im Naturraum gesichtet. Um den Menschen macht die bis zu 26 Kilogramm schwere Wildkatze einen weiten Bogen und vergreift sich auch nur in den seltensten Fällen an Weidetieren.
Der Wilde – Wolf
Canis lupus
Im Grunde eher selten in österreichischen Almgebieten anzutreffen, sind Wölfe in den letzten Jahren vermehrt dort gesichtet worden. Einst galten sie in ganz Europa als fast ausgestorben, nun erobern sich Wolfsrudel zunehmend ihre einstigen Lebensräume zurück, wobei sie dafür nicht selten weite Wege zurücklegen: Auf der Suche nach geeigneten Territorien schaffen die Tiere etwa bis zu 70 Kilometer am Tag. Mit seinem ausgeprägten Geruchssinn, seinen hervorragenden Ohren und seinen ebenso guten Augen ist der Wolf ein echter Überlebenskünstler. Er kann Beutetiere sowie eigene und fremde Rudelmitglieder bereits aus großer Entfernung wahrnehmen und hält es, wenn es nötig ist, auch mehrere Tage ohne Nahrung aus.
Der Wanderer – Bär
Ursus arctos
Braunbären, die in Österreich gesichtet werden, sind meistens vor allem eines: Gäste, die auf ihren Wanderungen durch die Alpen auch heimische Wälder, Almgebiete und Gebirge durchstreifen. Meist stammen diese Tiere aus dem Trentino, wo im Vergleich zu Österreich ein größerer Bestand nach Schutzprogrammen heimisch geworden ist. Obwohl Allesfresser, ernähren sich Braunbären vor allem vegetarisch, das heißt, insbesondere von Kräutern, Beeren, Eicheln, Kastanien, Pilzen oder Nüssen, aber auch von Insekten oder Fischen. Fleisch gibt es eher selten, da die Bären keine guten Jäger und in dieser Hinsicht folglich auf schwache, alte oder kranke Tiere bzw. Aas angewiesen sind. Im Winter verkriechen sich die Einzelgänger in Höhlen, wo sie Winterruhe halten.