Bergeralm – so lauten einige Almen in Tirol, jene im Virgental und Wipptal sind dieses Mal aber nicht gemeint. Wir lassen die Bergeralm in Kals auf 1.637 Metern Seehöhe im Dorfertal hochleben. Sie feiert nämlich ihr 50-Jahr-Jubiläum. Für Christian und Claudia Oberlohr ist es heuer der zehnte Almsommer in der Dabaklamm. Zuvor haben Anton und Monika Gratz, die Besitzer der Bergeralm Kals, den Betrieb 40 Jahre lang geführt, seit 1973.
Ihr Alter sieht man der charmanten Alm mit viel Holzverkleidung, großzügiger Sonnenterrasse und großem Spielplatz für Kinder nicht an. Familie Oberlohr und ihr fleißiges Team hegen und pflegen die Bergeralm Kals von Ende Mai bis Mitte Oktober. Direkt auf der Bergeralm wird kein Vieh gehalten. Im gesamten Dorfertal weiden jedoch zig Melkkühe, Jungvieh und rund 1.000 Schafe.
Almschmankerln und Eigenheiten
Traditionelles wird auf der auch als Jausenstation bekannten Alm serviert: Osttiroler Schlipfkrapfen gibt es auch in der Vollwertvariante mit Kalser Ziegentopfen, daneben Fleischkrapfen, Hirschragout mit Dinkelspätzle, Käsespätzle, Kaiserschmarren, Topfen- und Apfelstrudel. Osttiroler Graukäse, Speckbrot und Knödel fehlen auf der Speisekarte auch nicht. Sogar Germknödel und Heidelbeerknödel gibt es laut der eigenen Alm-Webseite. Am Wochenende lockt eine bewährte Besonderheit: Rippelen mit Knoblauchbrot und Ofenkartoffel.
Über die Dabaklamm zur Alm
Zur Bergeralm sind es rund 50 Minuten. Vom Parkplatz Dorfertal im Ortsteil Taurer in Kals geht es los. Die laut Einheimischen „wildromantische“ Dabaklamm führt neben rauschendem Wasser (Kalser Bach) und schroffen, grün gesprenkelten Felswänden zur Alm. Auf halbem Weg kann man sich entscheiden, ob man über einen Tunnel (Lampe nicht vergessen), durch den der Forstweg führt, oder aber über einen kleinen Weg mit Wasserfällen geht. Der Aufstieg ist auch für Senioren sowie Familien mit Kleinkindern gut zu bewältigen.
Die Bergeralm Kals liegt in der Dabaklamm im Dorfertal im Nationalpark Hohe Tauern. Hinter der Almhütte rauscht der Gradötzbach und andere Wildbäche ins Tal. Der Blick schweift auf Gletschergebiet (Gradötzkees) und Gradötzscharte (2.826m), Gradötzkogel (3.063m), Graue Scharte (2.980m) und Hintere Kendlspitze (3.080m). Auf der gegenüberliegenden Seite thronen Säulspitze (2.956m) und Bretterspitze (2.868m).
Von der Bergeralm Kals aus führen einige Wege weiter: über Wiesen und alteingesessene Almen zum Kalser Tauernhaus (1.755m) sind es zum Beispiel ca. 50 Minuten, zum Dorfersee (1.942m) gute 2 Stunden, zum Spinnevitrol (2.483m) über die Hintere Ochsenalm in 3 bis 4 Stunden.
Fotos: Bergeralm Kals / Familie Oberlohr
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